Ich weiß nicht wie es Dir persönlich in den letzten Wochen ergangen ist.
Keine Ahnung in wie fern Dich die Covid-19 Pandemie betroffen hat. Ich möchte mir nicht anmaßen Dir etwas über LEBENSLUST zu erzählen, wenn ein Dir nahestehender Mensch erkrankt ist oder in dieser Zeit verstorben ist.
Wie könnte man in dieser Situation auch nur das kleinste positive Resümee ziehen!?
Vielleicht musste Dein Geschäft in den vergangenen Wochen schließen, Du hattest finanzielle Einbußen und keine Option zum Weitermachen.
Wer möchte Dir dann erzählen welche tollen Möglichkeiten es gibt Dein Geschäft neu aufzustellen!?
Sei Dir gewiss, nichts davon werde ich schönreden. Es steht mir ganz einfach nicht zu, irgendetwas das Du in den letzten Wochen erfahren musstest, zu beurteilen.
Die vergangenen Wochen haben auch mir einige Höhen und Tiefen beschert. Nein, ich habe keinen Menschen der mir nahesteht verloren. Auch habe ich meine anfängliche Angst, aufgrund meines Schlaganfalls der „Risikogruppe“ anzugehören, ziemlich schnell ad acta gelegt.
Zu keinem Zeitpunkt habe ich daran gedacht, für meinen Klienten den ich als persönliche Assistenz seit einem Jahr betreue, nicht im Einsatz zu sein und hatte doch manchmal Angst ihn oder auch mich selbst in Gefahr zu bringen.
Ich durfte einiges über meine eigenen Muster, Glaubenssätze und Grenzen lernen, während ich auf der Quarantäne Station im Haus der Barmherzigkeit im Pflegedienst tätig war.
https://hoessimpulse.blog/2020/04/26/die-groste-verantwortung-tragst-du-fur-dich-selbst/
Es gab Nächte in denen ich schweißgebadet aufgewacht bin. Manchmal von begründeten Ängsten und oftmals waren es unbegründete, irrationale Gedanken.
Ich kenne sie gut, diese Gefühle die vermitteln der Hals würde sich zuschnüren oder die Brust beim Versuch zu Atmen immer enger werden. In meiner Jugend habe ich angenommen es wäre logisch depressiv zu sein.
Es gibt viele Wege heraus aus den Ängsten die uns begleiten. Aus meiner Sicht findet jeder den für ihn geeigneten Weg. Er zeigt sich uns in verschiedenen Situationen und mit unterschiedlichen Gesichtern.
Ist LEBENSLUST angeboren?
Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht.
Ich denke jedoch jeder von uns kann lernen seine eigene Definition von LEBENSLUST zu finden.
Für mich persönlich hängt Lebenslust und Lebensfreude nicht von äußeren Umständen ab. Das haben mir die letzten, so herausfordernden Wochen ganz bewusst vor Augen geführt.
Vielleicht sind meine eigenen Höhen und Tiefen etwas abgeflacht. Und auch die Freude darüber meiner Arbeit wieder nachgehen zu können lässt mich einiges wieder positiver sehen.
Die möglicherweise irrationalen Gedanken und Ängste begleiten mich jedoch bereits mein ganzes Leben. Ich habe dagegen angekämpft.
An mir und meinen Themen gearbeitet. Meine Muster und Glaubenssätze hinterfragt, aufgedeckt, zerpflückt, beleuchtet.
Meine Familiengeschichte aufgearbeitet, ins Reine gebracht und neuerlich hinterfragt.
Manches tut weh. Manches befreit.
Heute bin ich der Überzeugung ES DARF AUCH LEICHT SEIN.
Wenn mir danach zumute ist darf ich ganz einfach einen „schlechten Tag“ haben. Es kann wundervoll sein, sich die Freiheit zu nehmen in Selbstmitleid zu baden -auch ohne vermeintlichen Grund 😉
Vielleicht drehe ich heute die Musik ganz laut und tanze wie verrückt herum. Oder ich weine zu einem berührenden Lied.
Kann gut sein, dass ich einen BLOG Artikel unter Tränen schreibe, weil meine Worte so tief aus meiner Seele kommen. Vielleicht sitze ich auch hier mit einem Glas Wein und muss über mich selbst lachen.
Zu Fotografieren bedeutet für mich LEBENSFREUDE. Meine Fotos mit anderen zu teilen ebenso.
DAS alles ist meine ganz persönliche LEBENSFREUDE.
Was ist Deine?
BERÜHRUNG IST LEBEN 