
Unschwer am Datum zu erkennen schreibe ich diesen Beitrag in diesen herausfordernden Zeiten die vielen von uns schlaflose Nächte, Ängste und Ratlosigkeit bescheren.
Zeiten in denen sich viele von uns in ihren finanziellen Grundlagen bedroht fühlen und dabei ist es ganz egal ob es sich um selbstständig Tätige oder angestellte Personen handelt.
Diejenigen unter uns die gesundheitlich selbst oder durch einen nahestehenden Menschen betroffen sind, haben jedoch ganz andere Gedanken.
Die tägliche Flut an Information empfinde ich als Gratwanderung zwischen gut zu wissen was los ist und ich möchte es nicht mehr hören.
Ich versuche mich von den Beiträgen in manchen Medien fernzuhalten die Ängst verstärken aber auch von denen die sich, aus meiner Sicht, die Welt zusammenträumen. Nicht ganz leicht!
Meine Affinität zum sozialen Netzwerk hatte schon immer ihre Höhen und Tiefen. Es gibt Tage an denen ich es genieße selbst zu posten, mein Leben fast exibitionistisch darzulegen und mich an der Anteilnahme anderer an meinem Leben erfreue. Und JA die Dinge die ich poste sind mein Leben, bzw. kleine, ausgewählte Ausschnitte davon.
Dazu gehören zweifelsfrei meine Urlaubsfotos, Katzenbilder meiner beiden Stubentiger, lustige Begebenheiten des täglichen Lebens, das Akzeptieren der verschiedensten Challenges, Erlebnisse mit meinen erwachsenen Kindern und einiges mehr. Auch mein berufliches Tun findet seinen Platz in meinen sozialen Netzwerk. Schließlich möchte ich ja viele davon wissen lassen 🙂
Besonders mag ich es mit meiner Community in Interaktion zu gehen, zu kommunizieren, mich auszutauschen. Ein LIKE, LOVE, WOW oder GELÄCHTER ist schnell verteilt, ein paar achtsam formulierte Worte und Gedanken benötigen etwas mehr Aufwand.
Aus meiner persönlichen Sicht kann es im Moment auf der ganzen Welt keinen NICHT Betroffenen geben und doch können wir nicht wissen in wie weit andere von den Herausforderungen dieser Tage tatsächlich betroffen sind. Vermutlich schreibt, liest, beurteilt jeder Mensch das geschriebene Wort aus seiner eigenen Perspektive heraus.
In Zeiten wie diesen, wo wir uns hauptsächlich nur hören können oder eben über soziale Kanäle kommunizieren, scheint mir die gepflegte Konversation noch mehr an Bedeutung zu gewinnen.
Frei nach dem Motto „schreibe keinen Brief im Zorn“ oder ohne Nachzudenken.
Wie das Gelesene beim Einzelnen ankommt, hat meistens auch mit der eigene Lebenssituation zu tun.
Wie sieht es denn z.B.
- mit Urlaubsfotos von anderen aus, wenn der eigene Urlaub-aus welchen Gründen auch immer-in weite Ferne gerückt ist?
- Beiträge vom Glück zu zweit auf die eigene Einsamkeit treffen?
- Posts von Spontanität, Leichtigkeit und Temperament von schüchternen Menschen gelesen werden?
- Boomende Business Idee auf den Tiefpunkt im eigenen Geschäft prallen
Die Skeptiker oder Realisten unter uns können hier gerne einwenden „wer weiß ob das alles stimmt was geschrieben wird?!“
Dieser Einwand hat natürlich seine Berechtigung, der logische Einwand nützt aber oftmals nicht viel, wenn die erste Emotion bereits erfolgt ist. Diese kann vielfältig sein.
- Neid. Warum reicht mein Geld nicht für den Traumurlaub (wie auch immer dieser aussehen mag)
- Traurigkeit/Neid. Warum bin ich nicht in einer Beziehung. Habe kein Glück mit……
- Mutlosigkeit. Warum kann ich nicht so spontan/tempramentvoll sein
- Warum bin ich in meiner selbstständigen Tätigkeit nicht so erfolgreich wie XYZ
Ich selbst fühle mich im Moment gleich aus mehreren Gründen von den vielen Online Möglichkeiten ein wenig überfordert.
Aus der Sicht des Konsumenten sehe ich die schier unendlichen Online Angeboten. Ich kann Yoga im Zoom Call machen, es ist mir möglich Online gecoacht, beraten, gestärkt, informiert und was weiß ich noch alles, zu werden…….falls ich das möchte
Aus Sicht der Selbstständig Erwerbstätigen sehe ich alle anderen tun und machen, ihre Chance ergreifen, innovative Ideen verwirklichen und ihr Business auf den nächsten (=online) Level zu befördern. Neid? Angst? Negativität? Gut möglich.
Zugegeben negative Gefühle sind kaum ein guter Begleiter. Es braucht viel an eigenem Bewusstsein, Erfahrung, positivem Mindset und vieles mehr um Negativität auszuhalten und auch zulassen zu können.
In den ersten Tagen nach dem schrittweisen Bewusstsein des Corona Ausmaßes traf mich die Angst und Mutlosigkeit wie ein Schlag. Vortragstätigkeiten wurden abgesagt. Pflegeeinrichtungen in denen ich Klienten mittels HOLISTIC PULSING begleite, durften nicht mehr betreten werden.
Klienten die ich in ihren eigenen Veränderungsprozessen zum Großteil auf körperlicher Ebene begleite, dürfen nicht mehr in meine Praxis kommen.
Raum für neue Ideen und Innovationen?
Kann Berührung auch online stattfinden?
Nach der ersten Schockstarre habe ich mich auf das Wesentliche konzentriert. Ich war DANKBAR.
Ich kann auf einen Beruf zurückgreifen. Ein Beruf den ich viele Jahre mit Kompetenz und Empathie ausgeführt habe. In dem ich als Praxisanleiterin vielen neuen KollegInnen Wissen vermitteln durfte. Ein Beruf der vielfältig und von Wertschätzung getragen ist. Wo KlientInnen, PatientInnen, BewohnerInnen menschlich und körperlich berührt werden.
Es ist der Pflegeberuf.
Ich bin stolz darauf mit kommender Woche wieder aktiv im Pflegedienst zu stehen.
Meine berufliche Selbstständigkeit ist noch immer fest mit PFLEGE verbunden. Schließlich steht hoess Impulse für das gelingende und wertschätzende Miteinander genau in diesem Bereich. Wo sonst könnte ich in diesen Tagen mehr dafür ein treten als GENAU HIER AN DER BASIS!?
JA ich mache weiter, gebe mein Gewerbe nicht auf. Warum auch? Schließlich zieht sich folgender Satz durch mein gesamtes Unternehmen
„Jede Veränderung beginnt mit dem ersten Impuls“
Wenn Du in meinem heutigen Beitrag einen Impuls für Dich finden konntest, lass es mich wissen. Wertschätzende Kommunikation ist in diesen Tag stärker denn je die Verbindung zwischen uns Menschen.
Ich freue mich auf Deine Nachricht.
Deine Michaela