Wertschätzung

Das große ICH BIN ICH oder die unendliche Reise zu Dir selbst

Es ist nun echt lange her seit ich meinen letzten Blog Artikel verfasst habe.

Ein bisschen wollte ich mich damit beruhigen, dass ich kaum Zeit dafür hatte-was aber, um ehrlich zu sein, nur teilweise gestimmt hätte.

Vielmehr war es die Leere in meinem Kopf.

Kein einziges Wort wollte mir einfallen, kein einziges Wort wäre mir gut oder wichtig genug erschienen um es jemand anderen mitzuteilen.

Obwohl-eigentlich war es gar nicht die Leere die mir zu schaffen gemacht hat, sondern wohl eher die Fülle in meinem Kopf.

Um genauer zu sein die „Über-Fülle“(auch wenn das kein existierendes Wort ist)

Zu einem Großteil waren es negative Gedanken die mich so –im wahrsten Sinne-blockiert und überfüllt hatten.

Selbstzweifel der übelsten Sorte hatten sich breitgemacht, in fast jeden Bereich meines Lebens sah ich nur das Negative.

Umso ärgerlicher wo ich mich doch selbst als einen so positiven und optimistischen Menschen betrachte.

Irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los ein „Sich-Selbst-Hinterfragen-Junkie“ zu sein.(auch kein existierendes Wort-trifft es aber so am besten)

In meinen 50 Jahren die ich bald auf der Welt bin (zumindest in diesem Leben) scheine ich mir einfach nicht wirklich trauen zu können, wenn es mir so richtig gut geht.

Wenn ich das Gefühl habe rundum bei mir selbst angekommen zu sein, dreht der Wind und bläst mir frische Zweifel ins Gesicht- oder sind es doch immer wieder die Selben?

Was zum Teufel nimmt mir immer wieder mein Selbstvertrauen-wo ich doch-an guten Tagen-genau weiß, dass es mir angeboren ist und nichts im Außen mir dieses Vertrauen in mich selbst, nehmen kann?

In 50 Jahren habe ich mich selbst vermutlich bereits so oft zerpflückt und hinterfragt, dass es für einige andere auch noch reichen würde.

Das Positive daran ist mit Sicherheit vieles bereits hinter mir lassen zu können.

  • Unnötiger, krankhafter Perfektionismus zum Beispiel. Ohne den lebt es sich tatsächlich leichter:

Vielleicht konnte ich ihn erst gehen lassen als ich mich in diesem Jahr zum Wiederholten Male meinem „Vater-Thema“ gewidmet habe (die Aufstellungs Erprobten unter meinen Lesern nicken nun vielleicht wissend-für alle anderen kann es Sinn ergeben, sich Informationen bezüglich Familienaufstellungen zu holen)

Ich fühlte mich danach so befreit und beflügelt.

Kurz danach ist mein Vater verstorben und einige Zeit ließ mich der Gedanke nicht los, dass ich irgendwie Schuld daran hätte-weil ich ihn aus seiner Schuld gehen gelassen hatte, konnte er gehen

  • Die Angst, dass andere mir auf die Schliche kommen, dass ich nicht so intelligent bin wie ich tue:

Ohne böse Absicht wurde mir während meiner Schulzeit logisches Denken aberkannt.

Was dazu führte, dass ich bis heute am Glauben festhalte nicht mit Zahlen umgehen zu können.

Auch NUR in die Hauptschule gegangen zu sein, machte es nicht wirklich besser. Da nützt es wenig, dass das zu meiner Zeit tatsächlich üblich war und das Gymnasium oder ein Studium keine Selbstverständlichkeit.

Sogar vor meiner studierenden Tochter fühle ich mich-an schlechten Tagen-immer noch minderwertig und reagiere bei der kleinsten Kritik unverhältnismäßig.

Meine Talente wie Malen, Zeichnen, etwas gestalten oder mich schauspielerisch ausdrücken zu können, wurden eher als „leider nur musisch begabt“ abgetan.

  • Die Sorge in der beruflichen Selbstständigkeit nichts besonderes zu bieten zu haben:

Der Weg in die Selbstständigkeit hat mich nochmals mit all meinen Ängsten konfrontiert.

Nicht gut genug. Nicht besonders genug.

Hinterfragen meiner eigenen Person, meiner Kompetenzen, meiner Beweggründe!

Ich habe Bücher gewälzt um mein WARUM herauszufinden.

Seminare besucht, die mir teilweise geholfen haben mich weiter zu entwickeln aber oft auch das Gefühl des Mangels hinterlassen haben.

Mich mit den Fragen auseinandergesetzt ob es denn wirklich war wäre was ich denke und empfinde.

Ich war Monate lang so sehr ausschließlich mit meinem Kopf bei der Sache, dass ich fast vergessen hätte wie sehr ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen kann.

Dieses Gefühl begleitet mich schon bald 50 Jahre und es hat mich gut geführt.

Es lässt mich schon immer wissen, dass auch die Dinge die sich vielleicht im ersten Moment negativ anspüren, ihre Berechtigung haben.

Es lässt mich schon immer achtsam die Natur wahrnehmen und erleben-dazu brauche ich niemand anderen der mir sagt wie wichtig das ist.

Es lässt mich schon mein ganzes Leben das Gefühl verspüren etwas besonderes zu sein und nur dann, wenn ich im Kopf bin, halte ich diesen Gedanken für falsch und egozentrisch.

Vielleicht liegen meine Erkenntnisse  ja doch daran, dass ich mich bis ins kleinste Detail hinterfragt habe!

Möglicherweise ist es aber auch nur die Weisheit des Alters 😉

Es tut mir gut zu wissen, dass ich vermutlich nie in mir ruhen werde-wozu auch-ich liebe es in Bewegung zu sein.

Auch bedeutet mir der Satz „ich bin angekommen“, nicht mehr das Gleiche wie noch vor 20 Jahren-das würde ja heißen der Weg wäre zu Ende-da bleibe ich doch lieber eine Reisende.

Ich darf wachsen aber mich auch gut dabei fühlen einmal stehen zu bleiben.

Ich darf traurig, lustig, egoistisch, freigiebig, offen, verschlossen und noch vieles mehr sein….

Wie oft wird uns gesagt wir müssen zuerst herausfinden und wissen WER wir sind?

Dazu fällt mir die Geschichte des kleinen ICH BIN ICH’s von  Mira Lobe ( österreichische Autorin1913 – 1995) ein.

Zu Beginn meint der Laubfrosch:

„Nanu? Ein namenloses Tier bist du? Wer nicht weiß, wie er heißt, wer vergisst, wer er ist, der ist dumm!“

Ich kann Dir sagen es fühlt sich gut und richtig an genauso wie das Kleine ICH BIN ICH sagen zu können:

„So, jetzt weiß ich, wer ich bin! Kennt ihr mich? ICH BIN ICH!“

und die abschließenden Worte des Laubfrosches zu lesen:

„Du bist du! Und wer das nicht weiß, ist dumm!“

 

Wenn du diese oder ähnliche Gefühle kennst und Dich austauschen möchtest, freue ich mich auf Deinen Kommentar und/oder Kontaktaufnahme.

Falls Du zu meinen Lesern gehörst die mir oft persönlich so viel positives Feedback geben, möchte ich Dich bitten mir doch auch schriftlich einen Kommentar zu hinterlassen

Herzlichst

Deine

Michaela

2 Gedanken zu „Das große ICH BIN ICH oder die unendliche Reise zu Dir selbst“

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