Wie wichtig ist es für Dich den einmal eingeschlagenen Weg nicht zu verlassen?
Ist es tatsächlich so, dass Du wankelmütig erscheinst, wenn es Dir in den Sinn kommt einen anderen Weg auszuprobieren?
Flüstert Dir eine Stimme ins Ohr „Du hältst ja nichts durch“?
Kann es sein, dass Du Dich und Deine Entscheidungsfreude hinterfragst, nur weil Du überlegst einen anderen Weg zu gehen?
Nur allzu gut kenne ich diese Stimme in meinem Ohr die mich glauben lässt ich darf einen einmal eingeschlagenen Weg nicht verlassen.
Tief sitzt mein Muster sichtlich nicht hart genug an meinem Weg gearbeitet zu haben, wenn sich partout das Ziel nicht erkennen lässt.
Ich selbst habe das Gefühl die besten Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen.
Zögere ich, so schaltet sich mein Verstand ein und ich wäge zu lange das Für und Wider ab.
Dann hinterfrage ich Dinge die nicht zu hinterfragen wären hätte ich auf mein erstes Gefühl vertraut.
Eine Weggabelung verlangt zweifelsfrei nach einer Entscheidung. Links oder rechts?

Natürlich kann ich mehrere Überlegungen anstellen.
Welcher der Wege:
- Scheint mir einfacher zu sein (z.B. die Beschaffenheit, der Untergrund…)
- Gefällt mir besser (z.B. die mögliche Aussicht…)
- Ist kürzer, länger, steiler usw.
Was hält mich davon ab einen Weg auszuprobieren und ganz einfach umzudrehen, sollte er mir doch nicht gefallen?
Darf ich mich überhaupt umorientieren, wenn ich bereits eine Entscheidung gefällt habe? Bin ich dazu erzogen worden meinen Weg immer bis zum Ende gehen zu müssen?
Wenn Du die Entscheidung nicht selbst treffen kannst
Mitte März bin ich am Weg zu einem Klienten schwer gestürzt. Mein Schienbeinkopf war zertrümmert und einige Operationen machten es notwendig 8 Wochen mein linkes Bein nicht belasten zu können.
Wollte ich die Wohnung verlassen war ich auf Hilfe und den Rollstuhl angewiesen.
Meine Möglichkeiten mich selbst für einen Weg zu entscheiden waren demnach sehr eingeschränkt.
Es war Frühling und meine Sehnsucht so unendlich groß einfach draufloszugehen, die Natur zu genießen und unzählige wundervolle Momente mit meinem Fotoapparat einzufangen.
Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich tatsächlich eingesperrt und abhängig gefühlt.
Seitdem sind viele Wochen vergangen und ich habe mir Schritt für Schritt das Gehen zurückerobert.
Erst seit wenigen Tagen, während meines Rehabilitationsaufenthaltes, habe ich wieder ein großes Stück Entscheidungsfreiheit zurückgewonnen.
Ich muss meinen Weg kaum mehr an mein verletztes Bein anpassen.
Nicht ständig überlegen, wie ich das kleinste Hindernis umgehen muss.
Es ist ein unglaubliches Glücksgefühl meine Wege so wählen zu können wie ich möchte und mich nicht darauf zu reduzieren was möglicherweise nicht funktioniert.
Die hinter mir liegende Zeit war herausfordernd und zugleich ein Geschenk.
Eine Möglichkeit meine gewählten Wege auch in beruflicher Hinsicht zu überdenken.
Menschen auf vielfältige und besondere Art und Weise zu BERÜHREN ist meine Berufung und Leidenschaft.
Ich freue mich auf jeden neuen Weg der sich daraus ergibt.